Erst Jahrzehnte nach dem Völkermord an Sinti und Roma durch Nazideutschland erkämpften Aktivist*innen die offizielle Anerkennung der Verbrechen und Entschädigung für die Opfer. Diesem Kampf widmete die Heidelbergerin Ilona Lagrene (1950 *) ihr Leben.
Bis in die 80er Jahre hinein wurden sie diskriminierend "Zigeuner" genannt. Erst seit 1997 sind sie in Deutschland als nationale Minderheit unter der Bezeichnung Roma und Sinti anerkannt. Die Geschichte ihrer Diskriminierung ist 1000 Jahre alt. Der Antiziganismus folgte dem gleichen Muster und den gleichen Wellen wie der Antisemitismus. Wie die Juden wurden auch die Angehörigen der Sinti und Roma Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik - mehr als die Hälfte der deutschen und Österreichischen Sinti und Roma wurden ermordet.
Eine der vielen verbrecherischen Kontinuitäten nach 1945 war: Die Verfolgten wurden nicht etwa entschädigt, sondern weiter kriminalisiert und benachteiligt. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts begann ein jahrzehntelanger Kampf um Anerkennung. Einer der wichtigen AktivistInnen in diesem Kampf ist die Sintezza Ilona Lagrene. Ein Beitrag von Leonard Stöcklein.
Ein besonderer Dank gilt unseren Interviewpartner*innen Ilona Lagrene und der Heidelberger Historikerin Daniela Gress.
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