Helene Grünberg, eine Amazone der Gewerkschaftsbewegung

Helene Grünberg wurde 1905 im Nürnberger Gewerkschaftskartell angestellt. Die gelernte Schneiderin stieg bald zur führenden Vertreterin der proletarischen Frauenbewegung in Süddeutschland auf.

„Von den gewerkschaftlich führenden Genossinnen sei vor allem Genossin Grünberg erwähnt, die Arbeitersekretärin in Nürnberg ist.“ Mit diesen Worten hob Clara Zetkin bereits 1910 die Leistung der Gewerkschafterin Helene Grünberg hervor. Ihr war es gelungen Dienstmädchen, Wasch- und Putzfrauen zu organisieren, die bis dahin für die Gewerkschaftsbewegung nicht erreichbar waren. Sie war die erste bezahlte Gewerkschaftssekretärin, eine führenden Vertreterin der proletarischen Frauenbewegung, und genoss wie das Zitat Zetkins zeigt, zu ihrer Zeit höchste Anerkennung.

Doch kein Denkmal, keine Tafel erinnert in Nürnberg an sie, nur eine kleine Sackgasse trägt ihren Namen. Empörend und bezeichnend finden dass engagierte Frauengruppen. Frauen bei ver.di und die Gruppe „Feministische Perspektiven“ engagieren sich für die Erinnerung an Helene Grünberg.

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    Brücke für Helene Grünberg

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    08. März 2017: Aktion der Feministischen Perspektivenzur Umbenennung der Nürnberger Franz-Josef-Strauß-Brücke in Helene-Grünberg-Brücke.

    By Feministische Perspektiven

    Brücke für Helene Grünberg

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    08. März 2017: Aktion der Feministischen Perspektivenzur Umbenennung der Nürnberger Franz-Josef-Strauß-Brücke in Helene-Grünberg-Brücke.

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    ver.di-Frauen fordern Gedenken

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    Am Nürnberger Gewerkschaftshaus soll eine Tafel an die Gewerkschafterin Helene Grünberg erinnern.

    By zwischenfälle

    2019: Feministinnen fordern Helene Grünberg-Park

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    Helene Grünberg verfasste zahlreiche frauenpolitische Artikel, die sie in der sozialdemokratischen „Fränkischen Tagespost" veröffentlichte. Der Platz gegenüber dem ehemaligen Standort der Zeitung, war 2019 Schauplatz einer gemeinsamen Aktion von Feministischen Perspektiven und ver.di-Frauen.

    By zwischenfaelle

    2019: Feministinnen fordern Helene Grünberg-Park

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    Helene Grünberg verfasste zahlreiche frauenpolitische Artikel, die sie in der sozialdemokratischen „Fränkischen Tagespost" veröffentlichte. Der Platz gegenüber dem ehemaligen Standort der Zeitung, war 2019 Schauplatz einer gemeinsamen Aktion von Feministischen Perspektiven und ver.di-Frauen.

    2019: Feministinnen fordern Helene Grünberg-Park

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    Helene Grünberg verfasste zahlreiche frauenpolitische Artikel, die sie in der sozialdemokratischen „Fränkischen Tagespost" veröffentlichte. Der Platz gegenüber dem ehemaligen Standort der Zeitung, war 2019 Schauplatz einer gemeinsamen Aktion von Feministischen Perspektiven und ver.di-Frauen.

    By zwischenfaelle

Quellen

  • Die Gleichheit, 10. Mai 1910, zit. nach: Plener, Ulla (Hg.): Clara Zetkin in ihrer Zeit. Neue Fakten, Erkenntnisse, Wertungen. Material des Kolloquiums anlässlich ihres 150. Geburtstages am 6. Juli 2007 in Berlin (=Rosa-Luxemburg-Stiftung Manuskripte 76), Berlin 2008, S. 186.
  • Acht Stunden sind kein Tag. Geschichte der Gewerkschaften in Bayern. Katalog zur Wanderausstellung 1997/98 des Hauses der Bayerischen Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund – Landesbezirk Bayern, hrsg. V. Ludwig Eiber, Rainhard Ripertinger, Evamaria Brockhoff, Augsburg 1997, S. 229.
  • Thönessen, Frauenemanzipation, S. 53; Handbuch der sozialdemokratischen Parteitage von 1910-1913, München o.J., nach 1914, 2. Band, S. 181-184; Sachse, Mirjam: Von „weiblichen Vollmenschen“ und Klassenkämpferinnen – Frauengeschichte und Frauenleitbilder in der proletarischen Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“ (1891-1923), Inaugural-Dissertation, Universität Kassel 2010, S. 229, abrufbar unter: https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/bitstream/urn:nbn:de:hebis:34-2011020735654/11/DissertationMirjamSachse.pdf (20.01.2017).
  • Niggemann, Heinz (Hg.): Frauenemanzipation und Sozialdemokratie, Frankfurt a. M. 1981, S. 13.
  • Bericht der Generalkommission, 6. Gewerkschaftskongreß 1908, zit. nach: Losseff-Tillmanns, Frau und Gewerkschaft, S. 191.

 

Danksagung

  • SprecherInnen: Juliane Schröder, Martina Fries,Tim Liebler und Martina Switalski
  • Musik von Angelika Sacher & Klaus Bergmaier, Meydn,  Art Of Escapism, Ask Again, Jesse Spillane, David Cszestay