Frauen in Saalschlachten der Weimarer Republik

Gewalt und Geschlecht: In der Weimarer Republik eskalierten politische Versammlungen so, dass sie in Saalschlachten endeten. Waren an diesen Saalschlachten nur Männer beteiligt?

Die Revolution 1918 brachte für die Menschen Freiheitsrechte, die sie im Kaiserreich nicht hatten - z.B. war das Wahlrecht für Frauen erkämpft. Die Weimarer Republik war aber auch von zahlreichen politischen gewaltsamen Auseinandersetzungen um eben jene Rechte, um soziale und politische Fragen geprägt. Immer häufiger kam es zu erbitterten Straßen- und Saalschlachten.

Auch in Nürnberg gab es zunehmend handgreifliche Kämpfe zwischen Linken und Nazis. Dabei haben wir unwillkürlich Männer vor dem inneren Auge, die auf der Straße oder in Versammlungslokalen aufeinander treffen. Inwieweit ist diese Bild richtig? Waren denn an diesen Kämpfen nicht auch Frauen beteiligt? Dieser Frage ging der Historiker Fabian Leonhard in einer wissenschaftlichen Arbeit nach.

Der größte Versammlungssaal in Nürnberg war das Hercules-Velodrom, vormals eine Radsporthalle neben dem Opernhaus. Heute existiert die Halle nicht mehr. Sie wurde im Krieg zerstört. Nadja Bennewitz von den Zwischenfällen und Fabian Leonhard haben sich zur Spurensuche an diesen historischen Ort, den ehemaligen Standort des Velodroms, begeben.

Bildstrecke

    Schauspielhaus

    Image

    Heute steht das Schauspielhaus am Standort des HerculesVelodroms

    By Fabian Leonhard

    Kriegsspeisung 1917

    Image

    Kriegsspeisung 1917 im Hercules-Velodrom

    By Stadtarchiv Nürnberg A 38 Nr. C-96-12

    Hercules-Velodrom

    Image

    Das Hercules-Velodrom stellte den größte Versammlungssaal Nürnbergs dar

    By Stadtarchiv Nürnberg A 38 Nr. C-96-12

Danksagung

Wir danken:

- Fabian Leonhard für das Gespräch

- Musik: Angela Sacher und Klaus Bergmeier, Arbeiterinnenlieder

- Teaserbild: Beate Bennewitz, Ausschnitt aus "Gewaltbereite Wirtin am Ende der Saison"