Die Enkelin des Revolutionärs Kurt Eisner, der nach nur 100 Tagen Regentschaft ermordet wurde, erinnert sich. Zwar hat sie ihn nie kennengelernt. Eine Rolle spielte er dennoch in ihrem Leben, das von Verfolgung, Antisemitismus und dem Vergessen-wollen der Nachkriegsgeneration geprägt wurde.
Die Erinnerung an den Sozialisten Kurt Eisner, Revolutionär und erster Ministerpräsident Bayerns, lebt: Gewerkschafter haben seine Enkelin Gerda mit ihrer Familie anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Bayerischen Räterevolution 2018 ausfindig gemacht. Obwohl die 1930 Geborene ihren Großvater nicht mehr kennen lernen konnte, hat er doch ihre Familiengeschichte geprägt.
Bei einem Gespräch mit den „Zwischenfällen“ schildert Gerda die Verfolgung durch die Nazis aus der Perspektive des Mädchens, das sie bei der erzwungenen Flucht von Nürnberg nach Berlin noch gewesen war. Aus einer sozialistischen Familie mit teilweise jüdischen Wurzeln stammend, war sie in der Schule der NS-Ideologie ausgeliefert, wonach Kurt Eisner nach wie vor als Feindbild galt. Darüberhinaus musste sie mit ihrer jüngeren Schwester zahlreiche Situationen im Ausnahmezustand des Krieges meistern. Gerda und ihre Tochter Sonja sind sich des historischen Vermächtnisses ihrer Familiengeschichte bewusst und dabei auch noch gute und spannende Erzählerinnen!
Mit Musik von: