Berta Backof erlebte als Jugendliche erstarkenden Militarismus, wurde entschlossene Pazifistin und Sozialistin und war schließlich als KPD-Mitglied im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Bis zum Tod blieb sie Teil einer radikalen antifaschistischen und antikapitalistischen Bewegung.
266 Namen stehen auf einem Gedenkstein vor dem Karl-Bröger-Haus der SPD in Nürnberg. Es sind die Namen von Menschen, die sich den Nazis widersetzten und dafür ihre Freiheit und ihr Leben riskierten. Einer davon ist der von Berta Backof, die 1933 als Mitglied der KPD Widerstand leistete.
Ihre Jugend in Gostenhof ist geprägt von der Inflation und der grassierenden Arbeitslosigkeit der Nachkriegszeit. So politisiert sie sich in der sozialdemokratischen Arbeiterjugend, wird zur engangierten Aktivistin, wendet sich schließlich enttäuscht von der SPD ab und den Kommunisten zu.
1933 ist sie mit anderen an der Erstellung und Verbreitung des Roten Sandberg beteiligt, der wohl wichtigsten illegalen Zeitung Nürnbergs.
Nach dem Krieg wird sie wegen "Titoismus" aus der KPD ausgeschlossen. Dennoch bleibt sie weiter politisch aktiv und steht auch mit 80 Jahren auf Demonstrationen noch an vorderster Front.
Das Interview entstand im Rahmen des Ausstellungsprojektes des Museums Industriekultur im Jahr 1984: „Lebenserinnerungen. Nürnberger Metallarbeiter und Arbeiterfrauen“. Nutzung mit freundlicher Genehmigung.
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